Material
Gold und Silber faszinieren die Menschen schon solange sie dieses Material kennen. Nicht nur der Glanz, sondern auch im besonderen Maße die Beständigkeit dieser Werkstoffe ist unübertroffen. Damals wie heute sind Gold und Silber kostbare Güter, die sich besonders in vergangenen Zeiten kaum jemand leisten konnte. Für Gold wurden Kriege geführt und ganze Völker ausgerottet, um an ihre Schätze zu kommen. Die Suche nach einem Weg Gold und Silber "künstlich" herzustellen, hat die Menschheit lange beschäftigt und ist bis heute nicht beendet.
So sind seit der Antike viele Legierungen entstanden, die teils gewollt, teils auch ungewollt, die verschiedensten Eigenschaften hatten. Neben "reinem" Kupfer entstanden so z. B. Bronze (eine Kupfer- Zinn - Legierung), Messing (Kupfer - Zink) und "Arsenbronze". Kupfererze sind oft durch Arsen "verunreinigt", so dass auch diese Legierungen wohl eher zufällig entstanden sind.
Sinn und Zweck dieser ganzen Legierungen waren unterschiedlichste Anforderungen an das fertige Werkstück. In der Bronzezeit ging es hauptsächlich darum ein Material zur Verfügung zu haben, das härter als Kupfer war, um Waffen und Werkzeuge widerstandsfähiger zu machen. Besonders in diesem Bereich ist der Pfad zwischen Sprödigkeit, Härte und Elastizität sehr schmal und entscheidet im extremsten Fall über Leben und Tod im Kampf.
Bei unseren Knöpfen ging es wesentlich weniger dramatisch zu, da man hier lediglich versuchte mit diesen Werkstoffen die Farben und optischen Eigenschaften von Gold (Messing / Bronze) und Silber ("Arsenbronze") zu imitieren. Den Begriff Arsenbronze schreibe ich bewußt in Anführungszeichen, da in den Legierungen der Scheibenknöpfe Arsen nur sehr selten und wenn überhaupt, in sehr geringen Konzentrationen vorkommt. Diese geringen Spuren deuten eher auf ein verunreinigtes Ausgangsmaterial (Kupfer) hin, als auf eine absichtliche Beimischung. Die häufigsten Zusammensetzungen bei diesen Knöpfen sind Legierungen mit den Bestandteilen Kupfer - Nickel - Zink - Zinn. Wobei Nickel bis ins 18. Jahrhundert als eigenständiges Metall unbekannt war. Da Nickel zusammen mit Kupfererzen vorkommt und von diesen nur schwer zu unterscheiden ist, dachten die Bergleute damals, dass Kobolde (Nickel) ihr Erz verzaubert hätten, da es sich nur sehr schwer einschmelzen ließ. Nun hat sich der Begriff Arsenbronze aber in vielen Kreisen so eingebürgert, dass ich ihn auch gerne beibehalten möchte, um keine Verwirrung aufkommen zu lassen.
Wenn auf diesen Seiten also die Rede von Arsenbronze ist, meine ich damit alle Materialien, die silberfarben, hart und spröde sind. Eine besondere Eigenschaft dieser Legierungen ist ihre enorme Widerstandsfähigkeit. Selbst Knöpfe, die Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte im Boden gelegen haben, weisen meist kaum Beschädigungen durch Korrosion auf.
Weitere wichtige Werkstoffe zur Knopfherstellung seit dem Mittelalter, sind neben den vorher genannten, besonders Blei und Zinn. Die beiden Materialien waren leicht zu verarbeiten und in ausreichender Menge vorhanden, um auch den einfachen Mann in den Genuß eines Knopfes kommen zu lassen.
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